Hormonelle Verhütungsmethoden sind weit verbreitet und eine beliebte Option für Frauen, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Doch neben ihrem Nutzen gibt es auch Risiken, die genauer hinterfragt werden sollten. Wie wirken die Hormone eigentlich im Körper? Welche Nebenwirkungen können auftreten und welche Alternativen gibt es?
Verhütungsmittel wie die Pille, die Hormonspirale, das Hormonimplantat, das Verhütungspflaster und der Verhütungsring funktionieren durch die Freisetzung von Hormonen, die den natürlichen Menstruationszyklus beeinflussen. Sie verhindern den Eisprung, verdicken den Zervixschleim und verändern die Gebärmutterschleimhaut, um eine Befruchtung zu verhindern.
Die Hormonspirale beispielsweise wird direkt in die Gebärmutter eingelegt und setzt dort kontinuierlich geringe Mengen des Hormons Gestagen frei. Im Gegensatz zur Antibabypille ist der Anteil an Hormonen, der in den Körper gelangt, vergleichsweise gering, da diese lokal wirken. Die empfängnisverhütende Wirkung der Spirale beginnt direkt ab dem ersten Tag und kann je nach Produkt zwischen 3 und 5 Jahren anhalten.
Bei vielen Frauen ist diese Art der Verhütung besonders beliebt, da sie mehrere Annehmlichkeiten bieten kann. Korrekt angewendet sind sie, mit einer Versagensquote von weniger als 1 %, äußerst effektiv.
Ein weiterer Vorteil ist die einfache Anwendung, da sie in der Regel nur einmal täglich oder einmal im Monat erforderlich ist, was minimalen Aufwand bedeutet. Darüber hinaus können hormonelle Verhütungsmethoden Menstruationsbeschwerden wie Schmerzen und Krämpfe lindern und gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Haut haben, etwa eine Verbesserung von Akne.
Während die Effektivität nicht von der Hand zu weisen ist, können sie aber auch unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen, die individuell variieren.
Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Gewichtszunahme treten bei einigen Frauen auf. Darüber hinaus sind psychische Belastungen wie Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen und eine verminderte Libido nicht selten. Diese Nebenwirkungen sind oft das Ergebnis hormoneller Veränderungen und können das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.
Ein weiteres bedeutendes Risiko sind Blutgerinnungsstörungen, insbesondere bei hormonellen Verhütungsmethoden der dritten und vierten Generation. Diese können das Risiko für Thrombosen und Lungenembolien erhöhen.
Frauen, die eine hormonelle Verhütungsmethode wählen, sollten sich dieser Risiken bewusst sein und mit einem Arzt besprechen, welche Methode am besten zu ihren individuellen Bedürfnissen passt.
Für Frauen, die keine hormonellen Verhütungsmethoden anwenden möchten oder können, gibt es verschiedene nicht-hormonelle Alternativen:
Während Frauen zahlreiche Verhütungsmöglichkeiten haben, gibt es für Männer noch immer keine vergleichbare Auswahl. Die sogenannte „Pille für den Mann“ wird seit Jahrzehnten erforscht, aber noch immer nicht zugelassen. Die Komplexität der männlichen Spermienproduktion und die Hormonproduktion machen es schwierig, eine zuverlässige und sichere Methode zu entwickeln. Die Nebenwirkungen der entwickelten Präparate, wie sie auch Frauen bei der hormonellen Verhütung erleben, beispielsweise Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und Libidoverlust, haben bislang zur Zurückstellung der Markteinführung geführt.
Ein vielversprechender Ansatz ist die hormonelle Hemmung der Spermienproduktion oder -beweglichkeit, jedoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und der langfristigen Verträglichkeit. Aktuelle Studien und klinischen Tests zeigen, dass noch weitere Entwicklungen und Tests erforderlich sind, um eine sichere und wirksame „Pille für den Mann“ zur Marktreife zu bringen.
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