Trichloressigsäure – Eine neue Hoffnung im Kampf gegen HPV?

Vortrag über HPV in Lech Zuers

HPV bleibt auch nach großen Fortschritten in der Prävention ein Thema, das weiterhin Aufmerksamkeit verlangt. Doch neben dem bewährten Schutz durch Impfung und Vorsorge wächst auch die Hoffnung auf sanftere Therapien.

Trichloressigsäure – Eine neue Hoffnung im Kampf gegen HPV?

Humane Papillomaviren (HPV) sind weit verbreitet und können schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen, darunter Gebärmutterhalskrebs. Während die HPV-Impfung eine effektive Vorsorgemaßnahme ist, gibt es auch neue vielversprechende Behandlungsmethoden für bestehende Infektionen – darunter Trichloressigsäure (TCA 85%).

Was ist HPV und warum ist es gefährlich?

HPV ist die häufigste sexuell übertragbare Infektion weltweit. Während viele Infektionen vom Körper selbst bekämpft werden, können bestimmte Hochrisiko-Typen wie HPV 16 und 18 langfristig zu Krebserkrankungen führen. Besonders betroffen ist der Gebärmutterhals.

Neue Wege in der Behandlung: Trichloressigsäure

Bisher wurde bei schweren Zellveränderungen meist eine Konisation (operative Entfernung von Gewebe) durchgeführt. Doch aktuelle Studien zeigen, dass die Behandlung mit Trichloressigsäure (TCA 85%) eine vielversprechende Alternative sein kann. Dabei wird TCA 85% einmalig auf die Oberfläche des Gebärmutterhalses aufgetragen. Nach 8 Wochen wird das Ergebnis mittels neuerlichem Abstrich und Biopsie kontrolliert.

Humane Papillomaviren unter dem Mikroskop

Die Erfolge in Zahlen:

  • 80,3 % der Patientinnen zeigten nach der Behandlung eine vollständige Remission.
  • HPV-Infektionen mit Hochrisiko-Typen verschwanden in bis zu 73,5 % der Fälle.
  • Fast 80 % der schweren Zellveränderungen (HSIL) bildeten sich zurück.
 
TCA führt zu einer Denaturierung von Proteinen und zerstört infizierte Zellen gezielt. Die Anwendung ist einfach und hat keine systemischen Nebenwirkungen – lediglich leichte Beschwerden wie Brennen oder Ausfluss können auftreten.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Ergebnisse sind vielversprechend, auch wenn diese Therapie noch nicht in die internationalen Empfehlungen aufgenommen worden ist. Dazu sind weitere Studien nötig, um die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen. In meiner Praxis biete ich diese Therapie seit 4 Jahren an und werte die Ergebnisse kontinuierlich aus.

Fazit

Trichloressigsäure könnte eine revolutionäre, nicht-invasive Alternative zur operativen Behandlung von HPV-bedingten Zellveränderungen sein. In Kombination mit der HPV-Impfung und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bietet sie eine neue Perspektive im Kampf gegen HPV und seinen Folgen. Wenn sich die positiven Ergebnisse weiter bestätigen, könnte diese Methode vielen Patientinnen weltweit eine schonendere Therapieoption bieten.


Deine Fragen zu HPV oder zur Impfung beantworte ich gerne in meiner Praxis.

rote Krebsschleife gegen HPV
Zwei Frauen haben sich gegen HPV impfen lassen